Die Geschichte
Am 8. August 1894 wurde die erste Schwarzensteinhütte (2922 m ü.d.M.) vom Deutschen Alpenverein der Sektion Leipzig eröffnet und ebenso von dieser geführt. Nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 ging die Schwarzensteinhütte an Italien über und 1921 übernahm der CAI (Club Alpino Italiano) die Hütte. In den darauffolgenden Jahren verwahrloste die Hütte und erst nach dem Zweiten Weltkrieg, nämlich im Jahr 1948 konnte die Sektion Vittorio Veneto die Hütte wiedereröffnen. Infolge der Bombenanschläge durch den „Befreiungsausschuss Südtirol (BAS)“ von 1964 bis 1972 wurde die Schwarzensteinhütte polizeilich beschlagnahmt und in einen militärischen Grenzposten umgewandelt. 1978 ging die Führung der Hütte an die CAI-Sektion von Bruneck über. Seit dem Jahr 2000 ist die Autonome Provinz Bozen Eigentümer von 25 Schutzhütten, darunter auch die Schwarzensteinhütte. Hüttenwirt Günther Knapp führte seit 1978 das Schutzhaus über einen Zeitraum von insgesamt 40 Jahren bis hin zum Neubau der Schwarzensteinhütte, welche er auch noch eine Saison lang bewirtschaftete, ehe diese im Sommer 2019 von Margit Ainhauser übernommen wurde.
Die Baustelle
Nach langer Planung wurde im Juni 2016 mit dem Bau der neuen Schwarzensteinhütte begonnen. Diese einzigartige Baustelle auf 3.026 m ü.d.M. war jedoch kein leichtes Unterfangen: Alleine für die Baustelleneinrichtung wurden zwei Monate gebraucht. Mitte August floss dann der erste Beton und schon im Oktober konnte mit der Montage der vorgefertigten Holzbauteile für Wände, Decken und Dachelemente begonnen werden. Am 21. Oktober 2016 wurde die Baustelle winterfest gemacht. Im darauffolgenden Jahr am 19. Juni 2017 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Fassade, Fenster und Dachdeckung konnten bis Ende Juli fertiggestellt werden, die Rohinstallation der Haustechnik wurde ebenso in dieser Zeit und daraufhin folgten der Innenausbau und die Endmontage der Haustechnik und Anlagen. Im Oktober 2017 war diese einzigartige Baustelle dann auf dem Endspurt: Trockenbeet und Mülllager wurden betoniert und die Trinkwassererfassung und die Zuleitungen wurden verlegt. Die Fertigstellung folgte schlussendlich am 19. Oktober 2017.

Weitere Informationen zur Sanierung durch Abbruch und Wiederaufbau der "Schwarzensteinhütte" finden Sie hier.
Grundriss und Stockwerke
Der Grundriss bildet ein unregelmäßiges Sechseck, vom Erdgeschoss ausgehend wird der Körper nach oben und unten kleiner. An der breitesten Seite im Erdgeschoss befindet sich die Stube mit einem großzügigen Fensterband, im hinteren Bereich die Küche. Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich die Schlafkojen und im 3. Obergeschoss die Wohnräume des Pächters. Der Innenausbau wurde mit unbehandeltem Fichtenholz verkleidet. In der Ebene -1 befinden sich die Trockenräume, Duschen, Tagestoiletten und die Lagerräume, der Technikraum findet im -2 seinen Platz.
Energiehaushalt
Die Hütte verfügt über eine 90m² Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, zusätzlich unterstützt ein Blockheizwerk die Stromproduktion, wenn die Sonnenkollektoren nicht ausreichen. Der größte Stromverbraucher im Hüttenbetrieb sind die Küche und die Bar. Beheizbar ist ausschließlich die Stube durch eine Bodenheizung, die Kojen sind unbeheizt und die Waschtische ausschließlich mit Kaltwasserarmaturen ausgestattet. Warmwasser gibt es ausschließlich in der Küche und in den Duschen, diese laufen für zwei Minuten mit einem Münzautomaten. Die Wasserfassung für das Gletscher- bzw. Schmelzwasser liegt 450 Meter und ca. 100 Höhenmeter entfernt. Dieses Gletscherwasser wird in einer Aufbereitungsanlage gereinigt, entkeimt, mineralisiert und so trinkbar gemacht.
Den Blick schweifen lassen
Unvergessliche Impressionen; Der eigentliche Luxus der neuen Schwarzensteinhütte ist der einmalige Ausblick, der von den Zillertaler Alpen über die hohen Tauern und die Rieserfernergruppe bis hin zu den Dolomitengipfeln der Marmolata reicht. In der Stube fühlt man sich wie in der Kommandobrücke eines Ozeanriesen. Bei gutem Wetter wird man mit einem einzigartigen und unvergesslichen Panoramablick belohnt. Die Hütte ist der perfekte Ausgangspunkt für anspruchsvolle und auch leichtere Gletschertouren. Tolle Gipfelerlebnisse werden garantiert und ebenso ist die Hütte ein wichtiger Stützpunkt am Übergang ins Zillertal. Bei einem entspannten Abendessen und einem guten Gläschen Wein kann das unbeschwerte Hüttenleben genossen werden.